Estate Explorer – Häufig gestellte Fragen

Überblick (Erste Schritte)

Was macht Estate Explorer?

Estate Explorer bietet eine umfassende Analyse Ihrer bestehenden Datenbanklandschaft, bewertet die Migrationsbereitschaft einzelner Datenbanken für die Autonomous Database, priorisiert Migrationen mit dem geringsten Aufwand, schlägt Maßnahmen zur Behebung von Problemen vor und liefert TCO-Vergleiche für Zielumgebungen in Oracle Cloud Infrastructure (OCI).

Führt Estate Explorer Migrationen durch?

Estate Explorer führt keine Migrationen durch. Das Tool bewertet einzelne Datenbanken und identifiziert erforderliche oder optionale Aufgaben vor der Migration. Für die eigentliche Migration in die Oracle Cloud Infrastructure (OCI) stellt Oracle verschiedene Migrationstools und weitere unterstützende Ressourcen bereit. Weitere Informationen finden Sie unter Oracle Databases zu OCI migrieren.

Mit welchen Quell-Datenbanken arbeitet Estate Explorer?

Estate Explorer scannt ausschließlich Oracle Databases (einschließlich Oracle Exadata und Oracle Database SE) ab Version 11g – unabhängig davon, ob sie On-Premises, in Oracle Cloud Infrastructure oder in anderen Public Clouds betrieben werden.

Sind die Analysen von Estate Explorer auch nützlich, wenn ich keine Migration plane?

Ja. Der Estate Catalog enthält eine umfangreiche Sammlung an Verwaltungs-, Betriebs- und Bereitstellungsdaten sowie technische Metadaten zu Datenbanken. Standardberichte und Selfservice-Berichte ermöglichen eine Visualisierung, Filterung und Gruppierung anhand zahlreicher Datenfelder für aussagekräftige Analysen.

Wie hängt Estate Explorer mit dem Cloud Premigration Advisor Tool (CPAT) zusammen?

Beide Tools sind entscheidend für die Planung von Cloud-Datenbankmigrationen und die Ermittlung erforderlicher Vorbereitungsschritte. Der Unterschied: Estate Explorer analysiert eine vollständige oder teilweise Datenbanklandschaft und bewertet jede einzelne Datenbank nach Komplexität und Migrationsaufwand.

Die Analyse auf Landschaftsebene umfasst eine Priorisierungsstrategie für Migrationen mit den geringsten Kosten. Kurz gesagt: Estate Explorer ist der erste Schritt bei einer Cloud-Migration. Sobald die Strategie und betroffenen Datenbanken feststehen, kommt CPAT zum Einsatz.


Installation und Einrichtung

Wo kann ich Estate Explorer installieren?

Estate Explorer besteht aus zwei Komponenten: einem Satz von Skripten zur Erfassung von Datenbankinformationen und einer Benutzeroberfläche zur Bewertung der Datenbanken. Die Skripte werden in der Regel lokal installiert und benötigen eine Shell-Umgebung. Die Estate Explorer Oracle APEX-Anwendung kann On-Premises, in einer VM, auf einem Laptop, in einem OCI-Mandanten oder in einer Autonomous Database installiert und ausgeführt werden. Die Installation ist auch im Oracle Cloud Free Tier möglich.

Stellt Estate Explorer eine eigene Datenbank für den Katalog bereit?

Estate Explorer verwendet eine Oracle Database 19c mit der neuesten Version von APEX. Diese Datenbank kann nahezu überall betrieben werden (On-Premises, in einer VM, in einer OCI-Mandantenumgebung – auch in der Free Tier – oder bei einem beliebigen Cloud-Serviceprovider). Die Bereitstellung einer geeigneten, lizenzierten Datenbank liegt in der Verantwortung des Nutzers.

Was sind die Voraussetzungen für die Installation von Estate Explorer?

Die Datenerfassungsskripte erfordern mindestens eine Shell (z. B. bash oder ähnlich) sowie SQL*Plus. Wenn Oracle Enterprise Manager verfügbar ist, kann dessen CLI verwendet werden, um den Datenbankkatalog zu erstellen.

Oracle APEX setzt eine Oracle Database 19c oder höher sowie eine Installation von Oracle REST Data Services voraus. Die Datenbank kann überall installiert werden, wo auch eine Oracle Database installiert werden kann. Die Autonomous Database enthält diese Voraussetzungen bereits. Weitere Informationen finden Sie im Installationshandbuch.

Benötigt Estate Explorer den Oracle Enterprise Manager?

Nein. Estate Explorer ist jedoch in Oracle Enterprise Manager integriert. Wenn Enterprise Manager im Einsatz ist, kann Estate Explorer dessen Repository als Grundlage für den Datenbankkatalog verwenden. Falls Enterprise Manager nicht verfügbar ist, kann der Katalog auch auf Basis von Kalkulationstabellen erstellt werden.

Kann Estate Explorer mit mehreren Enterprise-Manager-Instanzen verwendet werden?

Ja, Estate Explorer kann Daten aus mehreren Enterprise-Manager-Instanzen beziehen. Jeder Export aus dem Enterprise Manager liefert einen Katalog von Datenbanken, die im Tool zu einem gemeinsamen Katalog zusammengeführt werden können.


Datenschutz und Sicherheit

Welche Sicherheitsberechtigungen werden für die Installation und Ausführung von Estate Explorer benötigt?

Für die Erfassung der Katalogdaten benötigen Sie Berechtigungen zur Ausführung von SQL*Plus als Datenbankbenutzer SYSMAN. Der Benutzername SYSMAN, das Passwort sowie der Connection String müssen in den Umgebungsvariablen der Datei oee_dbcatalog.sh hinterlegt werden. Für den Gruppenexport benötigt der Benutzer das Systemprivileg SELECT ANY DICTIONARY; hierfür kann der Benutzer DBSNMP verwendet werden.

Welche Daten erfasst Estate Explorer?

Für die Katalogerstellung erfasst Estate Explorer grundlegende Eigenschaften der Datenbanken und Hosts über den Enterprise Manager. Beim Scannen der Quelldatenbanken sammelt Estate Explorer Informationen aus dem Data Dictionary: V$-Views, DBA_-Views und AWR-Tabellen.

Wichtig: Estate Explorer erfasst ausschließlich Metadaten aus dem Data Dictionary. Beispielsweise wird geprüft, ob indexorganisierte Tabellen verwendet werden und wie diese heißen (zur Erstellung einer Liste notwendiger Vorbereitungsschritte), jedoch ohne Zugriff auf die Inhalte der Tabellen.

Kann ich die Datenerfassungsskripte vor der Ausführung einsehen?

Ja. Die Skripte sind menschenlesbar und lassen sich vor der Ausführung problemlos einsehen. Auch die Ausgaben sind menschenlesbar und können problemlos überprüft werden.

Wie eingreifend ist die Datenerfassung aus den Datenbanken?

Minimal. Die Datenerfassung erfolgt über ein kleines PL/SQL-Statement, das pro Datenbank etwa 10 bis 15 Sekunden benötigt. Der anonyme PL/SQL-Block führt rund 25 kleine Abfragen aus, jeweils nacheinander und ohne Parallelisierung. Zudem wird das Skript im reinen Lesezugriff ausgeführt. Und es werden ausschließlich Metadaten erfasst. Beispielsweise prüft Estate Explorer, ob indexorganisierte Tabellen verwendet werden und wie diese heißen (diese Informationen fließen in den Bericht zu möglichen Korrekturmaßnahmen ein), jedoch ohne Kenntnis der Inhalte der Tabellen.

Sieht Oracle die erfassten Daten?

Nein. Die Ausführung von Estate Explorer erfolgt wahlweise vollständig durch den Nutzer, ohne jegliche Beteiligung von Oracle und ohne dass Oracle Einblick in die erfassten Daten erhält. Alle erfassten Informationen liegen in menschenlesbarem Format (CSV-Dateien) vor und können vor einer möglichen Weitergabe an Oracle oder andere Stellen überprüft werden.

Warum sollte ich die Daten mit Oracle (oder anderen) teilen wollen?

Oracle (oder ein geeigneter Partner) kann bei der Analyse der Daten unterstützen oder die Auswertung vollständig für Sie übernehmen. Um diesen Service anzubieten, benötigen Oracle oder der Partner Zugriff auf die erfassten Daten. Wenn Sie die Analyse selbst durchführen möchten, besteht keine Notwendigkeit, die Daten mit Dritten zu teilen.


Estate Explorer ausführen

Welches Fachwissen ist erforderlich, um die Berichte zu verstehen?

Professionelle DBAs werden die Berichte auf Datenbankebene problemlos verstehen. Alle erfassten Metadaten und Eigenschaften sind ihnen vertraut. Bei Empfehlungen und Hinweisen, die sich auf eine gesamte Datenbanklandschaft mit unterschiedlichen Versionen und Implementierungen beziehen, kann es jedoch sinnvoll sein, Experten mit breiterer Erfahrung hinzuzuziehen, um die Auswirkungen richtig einzuordnen.

Kann Estate Explorer auch auf Produktionsdatenbanken ausgeführt werden?

Ja. Ja. Produktionsdatenbanken sind zentrale Kandidaten für Cloud-Migrationen. Estate Explorer greift nur minimal auf das Data Dictionary der Oracle Database zu, dessen Inhalte sich während des Betriebs kaum ändern. Selbst bei Datenbanken mit hoher Transaktionsrate dauert die Datenerfassung im Durchschnitt nur etwa 15 Sekunden pro Datenbank. Die Datenerhebung erfolgt in zwei Schritten: Zunächst werden die grundlegenden Eigenschaften der Datenbank erfasst (z. B. Datenbank-Links und Konfigurationsmerkmale), anschließend folgen aktuelle Betriebskennzahlen wie die Größe der Datenbank.

Werden die Datenerfassungsskripte auf die gesamte Datenbanklandschaft oder nur auf einen Teil davon angewendet?

Die Datenerfassung erfolgt gruppenweise. Eine Gruppe kann die gesamte Datenbanklandschaft oder nur eine Teilmenge umfassen. Gruppen werden vom Nutzer frei benannt und zusammengestellt. Zudem kann eine Datenbank mehreren Gruppen gleichzeitig zugeordnet sein. Beispielsweise könnten separate Gruppen für Marketing-, Produktions-, On-Premises- und Cloud-Datenbanken erstellt werden. Gruppen dienen dazu, Ergebnisse zusammenzufassen und Migrationsszenarien nach dem geringsten Aufwand zu priorisieren.