Steve Light, Master Principal Solution Consultant, Oracle Financial Services | 5. März 2023
Während die Welt lernt, sich in der neuen Zeit nach der Pandemie zurechtzufinden und zu arbeiten, hebt die Global Banking Annual Review 2021 von McKinsey hervor, dass die etwa nächsten fünf Jahre den Beginn einer neuen Ära im globalen Bankwesen einläuten werden: Eine Periode des divergenten Wachstums (2022-2027) nach einem Jahrzehnt konvergenter Resilienz (2011-2020).
Vor dem Hintergrund dieser Vision von McKinsey moderierte ich ein großartiges Gespräch mit Rishi R Joshi, Head of Global Payment Investigations & Billing bei HSBC, und Sudipta Banerjee, Senior Director bei RIA Advisory. Unser Thema konzentrierte sich auf neue Einnahmequellen (Sie können die vollständige Aufzeichnung hier hören).
Bei den meisten Finanzinstituten sind bei der Einführung neuer Produkte oder der Modernisierung bestehender Produkte viele interne und externe Stakeholder beteiligt. Und falls sie dabei immer noch an stark benutzerdefinierte und unflexible Altsysteme für die Preisgestaltung, Abrechnung und Gebührenerhebung gebunden sind, ist die Umsetzung innovativer Angebote häufig eine große Herausforderung.
Dank ihrer Partnerschaften mit Fintech können Banken ihren Kunden heute technologiegestützte, personalisierte Produkte und Services anbieten. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es den Banken, sich ihre Nische in diesem neu entstehenden und heiß umkämpften Finanzökosystem zu erobern. Ein Bereich, von dem Banken am meisten profitieren können, ist die Suche nach neuen und unkonventionellen Einnahmemodellen.
Durch diese Zusammenarbeit hat sich möglicherweise der Druck, neue Technologien zu entwickeln, von den Banken auf die Fintech verlagert. Doch das befreit die Banken nicht von der Notwendigkeit, die Eignung ihrer Systeme zur Umsatzverwaltung und Abrechnung, welche die dynamische Preisgestaltung und den Finanzausgleich unterstützen, auf den Prüfstand zu stellen – denn dies ist ein Schlüssel zur Festigung erfolgreicher Partnerschaften.
Auch wenn das Aufspüren neuer Einnahmequellen das Wachstum fördert, müssen sich Banken bewusst sein, dass die Grundlage dieses Wachstum auf einer robusten und modernen Infrastruktur für Umsatzverwaltung, Preisgestaltung und Abrechnung beruht.
Konzentrieren wir uns jedoch zunächst auf einige neue Umsatzmodelle, welche die Finanzbranche prägen werden.
Wenn Altsysteme modernisiert werden, werden Banken bei ihren Erörterungen bezüglich der Chancen für neue Einnahmequellen unausweichlich auch auf den „Umsatzaspekt“ eingehen.
Zu den nicht-konventionellen Einnahmequellen, die in unserer Diskussion angesprochen wurden, gehören unter anderem:
Beide Praktiken basieren auf dem Konzept der Monetarisierung der Anwendungsprogrammierschnittstelle (API) und der Integration von Nicht-Bankenunternehmen mit regulierten Finanzdienstleistern. Während das Open Banking bereits teilweise in den Bereichen Treasury und Handelsfinanzierung vorkommt, bleibt das Potenzial von BaaS, soweit es vorhanden ist, immer noch weitgehend ungenützt.
Beim Open Banking bieten APIs externen Finanzdienstleistern Zugriff auf bestimmte Kundendatensätze, sodass Banken quasi API-Marktplätze bereitstellen. Beim BaaS verwenden Drittanbieter wiederum APIs, um verschiedene Bankprodukte und -services zu bündeln, von der Fakturierung und den Zahlungen bis hin zur Kontoverwaltung.
Abonnementbasierte Abrechnungsmodelle werden beim Privat- und Firmenkundengeschäft immer beliebter. Da hier eine feste Abonnementgebühr abgerechnet wird, ermöglicht dieses System Einzelpersonen und Firmenkunden, ihre Finanzen effektiver zu planen, während Banken sich vorhersehbarere und stabilere Cashflows sichern.
Darüber hinaus ermöglicht die Abonnementfakturierung den Banken abgestimmte Servicepakete für bestimmte Kundensegmente bereitzustellen, die auch flexible Preisgestaltungen beinhalten können.
Einfach ausgedrückt bedeutet eine echte Bündelung, dass Finanzinstitute Produkte und Services auf eine kundenorientierte Weise kombinieren können, die sowohl den Kunden wie auch der Bank einen echten Nutzen bietet. Der Kundenwert (Customer Value) kann auf vielerlei Weise definiert und gemessen werden. Für die Bank (und ihre Fintech-Partner) lässt sich der „Wert“ in diesem Zusammenhang als das Wachstum bei greifbaren Umsätzen festhalten. Bei Unternehmen mit einem gebührenbasierten Geschäftsmodell müssen diese greifbaren Umsätze zeitnah bewertet, abgerechnet, in Rechnung gestellt und eingeholt werden.
In der Realität ist es für viele Finanzdienstleister unmöglich, Produkte und Services, die in den Systemen verschiedener Geschäftsbereiche abgewickelt werden, zu bündeln. Dieses Problem der Unflexibilität schränkt eine Definition der „Bündelung“ erheblich ein. Infolgedessen versuchen Finanzdienstleister stattdessen „Menschen zu integrieren, wenn sie keine Systeme integrieren können“. Das Hinzufügen von weiteren Mitarbeitern und manuellen Prozessen mag auf den ersten Blick einige Probleme lindern. Aber es birgt Risiken in Bezug auf die Betriebsabläufe, die Reputation und die Kundenerfahrung sowie die Gefahr von Umsatzverlusten.
Tatsächlich versuchen Banken ernsthaft ihre Möglichkeiten zur „Kundenorientierung“ zu verbessern. Und viele hatten dabei großartigen Erfolg. Bei meiner Diskussion mit Rishi und Sudipta wurde klar, dass kundenorientierte Perspektiven in den „Monetarisierungs“-Systemen unterstützt werden müssen, insbesondere dort, wo Preise bestimmt und Gebühren abgerechnet und in Rechnung gestellt werden.
Die Weiterentwicklungen an der technologischen „Front“ für neue Umsatzquellen und die allgemeinen Monetarisierungsfunktionen erfordern paradoxerweise, dass die Finanzdienstleister mit einem Blick „nach hinten“ beginnen. Mit anderen Worten: Unzureichende Altsysteme für die Preisgestaltung, die Gebührenabrechnung und Rechnungsstellung müssen modernisiert werden, um sicherzustellen, dass sie den„Geld“-Aspekt der Monetarisierung auch wirklich ausführen können.
Bei Oracle Revenue Management and Billing (ORMB) handelt es sich um eine agile, transparente und skalierbare Lösung, mit der Finanzdienstleister neue und kreative Preisstrategien entwerfen, unterschiedliche Kundenanforderungen erfüllen sowie ihre Produkte und Services genau bepreisen, abrechnen und fakturieren können. Ein einziges System wie ORMB zur Verfügung zu haben, ermöglicht Flexibilität, Transparenz und Kontrolle. Darüber hinaus müssen Banken dank der Einführung der neuen SaaS-basierten Initiative von ORMB auch keine verlängerten Bereitstellungszeiten und die daraus resultierenden Kostensteigerungen mehr befürchten. Dieses neue SaaS-basierte vordefinierte Lösungspackage enthält eine standardisierte Bibliothek und ermöglicht es Banken, jedes Geschäftsszenario auszuführen, um Kunden in nur 60 Minuten mit einem einsatzbereiten Projekt zu unterstützen.