Tom Berkovitch, Director of Product Management & Strategy, Financial Crime Portfolio | 25. Mai 2022
Das Sanktionen-Screening stellt seit langem eine mehrdimensionale Herausforderung dar, die sich ständig verändert und an Komplexität zunimmt. Darüber hinaus ist seine korrekte Umsetzung für Banken und Finanzinstitute (FIs) aufgrund der erheblichen finanziellen und gesetzlichen Konsequenzen bei möglichen Verstößen sowie angesichts der immer höheren regulatorischen Anforderungen, eine wesentliche Verpflichtung. Infolgedessen gibt es eine Vielzahl von Problemen, die bei der Umsetzung eines erfolgreichen Programms zur Erfüllung von Sanktionsauflagen bewältigt werden müssen.
Sanktionen waren schon immer ein wesentlicher Bestandteil der Außenpolitik – ob als geopolitisches Instrument oder im Rahmen einer Abschreckungspolitik. Daher erfolgen Änderungen bei Sanktionen als Folge von außenpolitischen Änderungen bei großen Volkswirtschaften meistens sofort. Oft ändern sich derartige Sanktionen beinahe über Nacht. Unternehmen müssen daher flexibel und agil sein, um sich an solche Änderungen anzupassen. Banken und Finanzinstitute müssen im Wesentlichen die Auflagen aus mehreren globalen Datenquellen aus Watchlists, Sanktionslisten, ausgewiesenen Listen für Specially Designated Nationals (SDNs, zu Deutsch: besonders ausgezeichnete Staatsangehörige) oder Politically Exposed Persons (PEPs, zu Deutsch: politisch exponierte Personen), unerwünschten Medien und internen Listen oder „Akzeptanzlisten“ einhalten. Darüber hinaus müssen sie über Änderungen bei jeder dieser Quellen auf dem Laufenden bleiben. Es handelt sich dabei also um eine gigantische Herausforderung und Unternehmen haben es oft schwer, damit Schritt zu halten und eine Einhaltung der Auflagen sicherzustellen.
Auch operative Probleme können die Effektivität eines Sanktionsprogramms beeinträchtigen. Zum Beispiel wurde eine exponentielle Zunahme von Remote-Finanzaktivitäten und Online-Transaktionen verzeichnet. Die Sicherstellung einer robusten und absolut sicheren Überprüfung der Kunden, ihrer Mitarbeiter, verbundener Personen sowie von Transaktionen und ihrer wirtschaftlichen Eigentümer über den gesamten Kundenlebenszyklus hinweg ist eine beschwerliche Aufgabe, die durch die sich ständig weiterentwickelnde Sanktionslandschaft noch weiter kompliziert wird. Eine weitere Hürde sind Altsysteme, die Dateninkonsistenzen verursachen, zu Unregelmäßigkeiten bei der Abstimmung und Überwachung führen, eine hohe Zahl von Fehlalarmen auslösen und oft langwierige und ineffektive Untersuchungen zur Folge haben. Sanktionen sind also zweifellos ein Schwerpunktbereich für Banken und Finanzinstitute. Die große Frage lautet jedoch: Wo soll man dabei beginnen?
Die richtige Umsetzung des Sanktionen-Screenings ist eine wesentliche Voraussetzung für Banken und Finanzinstitute, um ein Compliance-Programm in Bezug auf Geldwäsche/Finanzkriminalität einzuführen, das absolut sicher ist. Bei ihrem Weg zu einem effektiven und robusten Sanktionen-Screening und entsprechenden Kontrollen stoßen sie jedoch oft auf Hindernisse. Schauen wir uns einige dieser Herausforderungen an:
Die risikobelasteten Fallstricke bei einem unzureichenden Sanktionen-Screening können überwunden werden, wenn es gelingt, die oben genannten Herausforderungen zu bewältigen. Werfen wir einen Blick auf einen schrittweisen Ansatz, um das Sanktionen-Screening richtig zu gestalten.
Obwohl das Sanktionen-Screening eine überaus wichtige Komponente für den Erfolg der Compliance-Programme in Bezug auf Geldwäsche und Finanzkriminalität von Banken und Finanzinstituten ist, ist es nach wie vor schwierig, die mit der Einhaltung von Sanktionen verbundene Komplexität zu bewältigen. Daher müssen Banken eine Gap-Analyse in Bezug auf ihre Anforderungen durchführen und eine skalierbare Screening-Lösung auswählen, die ihnen den gewünschten technologischen Vorteil bietet, um die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen.
Die am besten geeignete Lösung ist diejenige, mit der sie die folgenden Punkte abhaken können: präzise Abgleichfunktionen, Reduzierung von Redundanzen, betriebliche Effizienz, präzises Screening über den gesamten Lebenszyklus hinweg, Optimierung der Untersuchungszeit und -qualität, niedrigere Kosten und eine nahtlose Kundenerfahrung – und all das bei gleichzeitiger Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften. Natürlich mag es utopisch erscheinen, alle diese Punkte erfüllen zu wollen. Aber mit dem richtigen Innovations- und Technologiepartner können Banken und Finanzinstituten ein robustes Sanktionen-Screening auf die Beine stellen und gleichzeitig ihre Compliance-Kosten optimieren.